Im Webbereich ist es nicht nur wichtig, ständig neue Leser zu akquirieren – sondern diese auch dauerhaft für die eigene Seite zu gewinnen. Hierzu bieten sich soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter und Google+ geradezu an. Interessierte Leser klicken einfach auf einen Button und werden in ihren Profilen zukünftig über neue Nachrichten automatisch informiert.
Das ist natürlich sehr lukrativ. Denn so kommen mit steigender Anzahl an Likern, Followern oder +1ern diese auch zunehmend auf die eigene Seite wieder. Das erzeugt dann ständig neue Seitenaufrufe die wir dringend brauchen, um entsprechende Werbung verkaufen zu können.
Es hat aber noch ganz andere Effekte, die ich als sozialen Multiplikatoreffekt bezeichne. Gefällt jemandem ein Artikel, so wird dieser allen Freunden des Gefällt-mir-Drückers weiterempfohlen, die dann wiederum von dem Artikel Notiz nehmen – und im besten Falle wiederum die Seite liken und somit deren Freunden weiterempfehlen.
Inhaltsverzeichnis
Soziale Netzwerke – welche sind wichtig?
Unter den sozialen Netzwerken stechen ganz besonders drei Größen heraus:
- Google+
Jedes dieser Netzwerke hat seine eigenen Vor- und Nachteile in Bezug auf Usability und Suchmaschinenoptimierung. Alle drei verkörpern aber eine wichtige Sache: Die Leser dauerhaft auf der eigenen Webseite zu halten. Jedes dieser Netzwerke verkörpert automatisch eine eher junge Zielgruppe zwischen 13 und ca. 40 Jahren. Im Vergleich dazu kann ein hauseigenes Newsletter-System jedoch locker einpacken. 😉
Damit auch Leser auf einen entsprechenden Button drücken, müssen gewisse Anregungen dafür gegeben sein. Dazu jedoch später mehr. Zunächst möchte ich die Plattformen mit ihren Funktionen mal kurz vorstellen.
Facebook und Nachrichtenseiten
Gehen wir zunächst einmal Facebook an. Die Zielgruppe besteht hier hauptsächlich aus „Internet-innaffinen“ Nutzern; sie kennen sich also nur selten mit HTML, Blogs oder anderen Webmechanismen aus. Hier findet ein Redakteur einen Großteil seiner Hauptleser wieder.
Um über Facebook mit fremden Personen zu kommunizieren, sollte man eine Facebook Seite anlegen. Auf dieser sollte man stets neue Nachrichten posten und mit den Lesern interagieren, indem man beispielsweise Umfragen startet oder zwischendurch auch mal so eine Aussage mit Nachfrage trifft.
Es ist jedoch auch möglich, über Facebook Gruppen an neue Leser zu kommen. Insbesondere im lokalen Bereich eignen sich dafür Stadtgruppen. Hier kann man eine Nachricht melden, welche wegen seiner Lokalität viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen kann.
Twitter – der schnelle Verbreitungsdienst
Auf der Plattform Twitter können followende Leser ebenfalls über neue Nachrichten informiert werden. Hier stehen gegenüber Facebook jedoch pro Nachricht nur 140 Zeichen zur Verfügung.
Das Verhalten zwischen Facebook und Twitter unterscheidet sich vor allem durch seinen Zweck. Haben sich Facebook Seiten daraufhin entwickelt interessante Updates zu posten, so wurde Twitter eher zu einem Dienst, der in sehr viel kürzeren Zeitabständen, aber dafür mit weitaus weniger Content auskommt. Es ist eher wie eine Art Massen-SMS zu verstehen.
Die Zielgruppe ist hier relativ breit gefächert, mit einem Touch hin zum internetaffinen Nutzer der sich gut mit dem Internet auskennt oder anderweitig intellektuell unterwegs ist.
Twitter ist ein extrem mächtiges Online-Tool, um Nachrichten schnell zu verbreiten. Tweets waren einer der hauptausschlagende Gründe für den Arabischen Frühling in 2011, ist aber auch für kleinere bzw. größere Überraschungen immer gut, wie der umgekippte Blumenkübel vor einem Altenheim beweist. Insofern ist Twitter immer für eine Überraschung gut und kann sich als Verbreitungstool bei Online-Nachrichten durchaus behaupten.
Ziele die für Twitter angesetzt sein sollten: Unerwartete Meldungen jeglicher Art – lustig, spritzig aber auch knallharte Fakten.
Google+ für Suchmaschinenoptimierer
Die Überschrift ist etwas irreführend, deswegen möchte ich sie gleich revidieren. Schaut man sich die Registrierungszahlen von Mitgliedern auf Facebook und Google+ an, so muss sich Facebook eingestehen, dass sich zurzeit noch sehr viel mehr Leute auf Google+ registrieren als auf Facebook. Hier wirkt natürlich der Newbie-Bonus, denn viele sind schon auf Facebook angemeldet und müssen sich dort nicht mehr registrieren. Aber Google+ ist relaitv neu – und liefert sogar bessere Leistungen als sein Konkurrent. Abgesehen davon besitzen bereits viele ein Google Konto, mit dem sie andere Google Dienste (Youtube, GMail, Google Reader etc.) bereits nutzen und so weniger Hemmungen haben, ihr Profil um ein Plus-Profil zu erweitern.
Aber nicht nur das: Registrierte Google+ Mitglieder können direkt in die Suchmaschinenoptimierung von Websites eingreifen, und zwar mit dem Google +1 Button. Je mehr Leute – unterschiedlicher Herkunft – auf einen +1 Button klicken, desto wahrscheinlicher ist eine bessere Platzierung im Google Index zu einer bestimmten Suchanfrage.
Außerdem ist ein Google+ Profil wichtig, um als Autor effektiv in den Google-Suchergebnissen auftreten zu können (siehe Rich Snippets im Bereich Andere SEO-Optimierungen).
Fazit: Alle drei sozialen Netzwerke sind relevant
Was bedeutet das für uns als Redakteure und Nachrichtenschreiber? Wir müssen alle drei sozialen Netzwerke beliefern, um neue Leser zu generieren und bereits bestehende Leser dauerhaft zu halten. Auch das ist zwar mit zusätzichem Zeitaufwand verbunden, jedoch lohnt sich dieser Aufwand ungemein. Denn so werden die Leser auf der Seite gehalten und kehren immer wieder zurück. So generieren sie wieder neue Seitenaufrufe, die wir später im Gesamten vermarkten können.
Und was ist mit So.cl? Ist das was für Redakteure?
In der Tat verspricht auch das von Microsoft gelaunchte soziale Netzwerk So.cl (ausgesprochen wie das englische Wort für „Social“) zukünftig hohe Nutzbarkeit bezüglich der wiederkehrenden Besucher. Allerdings gibt es hierzu entgegen den bereits stehenden sozialen Netzwerken noch sehr viel Nachholbedarf. Denn das soziale Netzwerk So.cl wurde gerade erst veröffentlicht, hat also noch kaum Nutzer. Außerdem lässt sich hierzu noch keine klare Aussage treffen – denn Daten dazu fehlen einfach noch.
Und andere Netzwerke? Kwick? StudiVZ?
Man kann natürlich noch auf weitere Netzwerke aufbauen und so noch mehr Leser generieren. Hier stellt sich nur die Frage, ob das dem Aufwand-/Nutzen-Faktor gegenüber steht.
Ich selbst bin kein Fan davon, da diese Seiten nicht mehr der heutigen Zeit angepasst sind. Es verändert sich zu schnell zu vieles, was die Betreiber weiterer Plattformen – aufgrund derer begrenzten Möglichkeiten – einfach nicht umsetzen können. Insofern wird es auch zukünftig eine Monopolstellung zwischen Facebook, Twitter, Google+ und vielleicht auch So.cl geben. Und auf die sollte man sich konzentrieren, wenn man möglichst viele Menschen mit möglichst geringem Aufwand dauerhaft erreichen möchte.
Also, dann gehen wir mal Facebook als erste Plattform an. Denn hier werden zurzeit noch die meisten Leser dauerhaft generiert. Also los. 😉
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