Die dunkle Seite der Creative Commons

Einmal an einer Stelle nicht aufgepasst und schon ist es da: Das Einschreiben eines Fotografen mit einer fetten Abmahnung, weil sein Bild verwendet worden, aber der Urheber nicht genannt worden ist. In diesem Artikel möchte ich die Schattenseiten der Creative Commons und anderen „lizenzfreien Bildplattformen“ näher beleuchten.

Hey Internet, wir müssen reden.

Wir müssen über ein Thema reden, das entweder jeden schon mindestens einmal beschäftigt hat, aber es keiner benennen will. Oder wir müssen reden über ein Thema das dich selbst noch nicht beschäftigt hat, aber vor dem du dich vorsehen solltest.

Es geht um Urheberrecht, Urheberrechtsverletzungen, die Creative Commons und auch andere Plattformen wie pixelio.de, welche das Internet als Grundidee des digitalen Austauschs ungemein positiv unterstützen. Aber manche in diesem System das System selbst vergiften. Parasiten sind. Und jede Rechtsmöglichkeiten ausnutzen, um persönlichen Gewinn oder Umsatz einzufahren.

Gemeint sind insbesondere Fotografen und Fotojournalisten, die sich Lizenzen wie die Creative Commons zunutze machen, um andere abzumahnen.

♥ Ich liebe die Creative Commons

Ich selbst bin ein großer Fan der Creative Commons. Ich nutze Bilder und weiteren Content anderer, ohne Geld dafür zahlen zu müssen.

Im ursprünglichen Gedanken sind die Creative Commons genau dazu gedacht. Anderen Mitgliedern im Internet kostenfrei Bilder zur Verfügung zu stellen. Dafür wird der Urheber namentlich erwähnt. Und Anpassungen dazu sind möglich, wie etwa, dass ein Bild nicht kommerziell genutzt werden darf oder eine Bearbeitung eines Bildes nicht stattfinden sollte. Das ist alles OK. Und bei einer Verwendung halte ich mich auch an genau diese Vorgaben, so gut es geht.

Ein Geben und Nehmen

Offenburger Sonnenaufgang - Luftbild

Auch ich gebe meinen Beitrag in die Creatice Commons – wie etwa diesen Offenburger Sonnenaufgang – Luftbild. Foto: Pascal Horn (CC-BY-SA 3.0)

Ich selbst habe auch ein paar Bilder und Videos mit der Creative-Common-Lizenz ausgestattet, wie etwa diese Luftaufnahme von Offenburg im Sommer 2014. Ich möchte anderen ohne Umwege und Anfragen die Möglichkeit geben, z. B. eine → Luftaufnahme von Offenburg oder eine → Luftaufnahme von Calw-Hirsau frei zur Verfügung zu stellen.

Die Idee hinter den Creative Commons

Das System ist einfach:

  • Wenn man eigenes Material hat, stellt man es anderen kostenfrei zur Verfügung.
  • Wenn man fremdes Material verwendet, nennt man selbstverständlich den Urheber.

Solange sich jeder daran hält, gibt es keine Probleme zwischen Contentgebern und Contentnutzern.

Bitte nicht gleich Abmahnung. Du bist in der Creative Commons, verdammt!

Wenn man Content in der Creative Commons bereitstellt, sollte man meiner Meinung nach auch bereit sein, Fehler der anderen zu berücksichtigen. Selbst dann, wenn Fremde/Dritte den Content freigegeben haben.

Meine Ansicht der Creative Commons ist folgende Ethik, und daran halte ich mich auch

  1. Fehler können grundsätzlich immer passieren.
  2. Eine Abmahnung findet ohne Rückmeldung grundsätzlich nicht statt.
  3. Unabhängig von der Lizenz, bitte ich den Kollegen per Mail, den Namen zu ergänzen.
  4. Weitere Details aus der Creative Commons ergänze ich natürlich. (Bild hätte nicht bearbeitet werden dürfen, what ever…)
  5. Findet meine gewünschte Änderung trotz meiner Urheberschaft nicht statt, schreibe ich einen eindringlichen Brief per Einschreiben. Bitte ändern Sie die Information (z. B. das Bild) so ab, dass es der Creative Commons wieder entspricht. Aber selbst dann fordere ich noch keinen Betrag ein, wie bei einer Abmahnung. Wir sind in der Creative Commons, hallo!
  6. Und wenn sich dann nach 2 Wochen niemand meldet, wende ich erstmals eine Abmahnung an.
  7. Sollte sich ergeben, dass die kontaktierte Person im Urlaub oder sich der Situation anderweitig nicht bewusst war oder sie anderer Wegen nicht reagieren konnte, verzichte ich natürlich auf die Abmahnung, wenn sie dann trotzdem reagiert.
  8. (Ich persönlich:) Mir ist es egal, ob jemand ein Bild oder Content von mir verwendet. Ich wende die Punkte  1-7 grundsätzlich nicht an.

Das ist meine Vorgehensweise. Sie ist eher ethisch und nicht-kommerziell ausgelegt, aber ich lebe sie auch so. In vielen Fällen ist mir egal, ob mein Bild genutzt wird oder nicht. Why? Because I can live with that.

Viele Creative-Commons-Nutzer und -Geber sind so eingestellt wie ich. Es ist eben ein Geben und Nehmen. Aber kein Ausnehmen. Und das liebe ich an der Creative Commons. Es gibt für praktisch jedes Thema ein passendes Symbolbild, das man kostenlos verwenden kann. Und genau solche Bilder habe ich auch schon massenweise geschossen und hochgeladen.

„Unethisch“: Die sofortige Abmahnung

Und dann gibt es aber auch andere. Andere, die die Creative Commons nicht verwenden, um anderen kostenlos Content anzubieten. Das ist gar nicht deren primäre Absicht. Sondern andere, die ein Geschäftsmodell mit Abmahnungen entwickelt haben, um fehlerhaft verwendete Creative Commons-Inhalte sofort und zu einem guten Preis abzumahnen.

Damit sind nicht jene Fotografen gemeint, die Bilder grundsätzlich per CC-Lizenz ins Netz stellen und das möchte ich auch nicht jedem unterschlagen. Wirklich professionelle Fotografen gehen nämlich ethisch vor – also fair gegenüber sich als auch andere. Und diese Kollegen schätze ich sehr.

Piraten der Creative Commons

Meine Tastatur

Meine Tastatur ist ein Symbolbild. Dieses Bild könnte auch um hunderte Euro abmahnfähig sein, wenn es jemand anderes ohne meinen Namen verwendet. Eigenes Bild / Foto: Pascal Horn (CC-BY-SA 3.0) (Kann jeder verwenden, falls du das möchtest.)

Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, aber es gibt eben regelrechte „Piraten“, die sich auf die Creative Commons spezialisiert haben. Sie stellen teilweise tonnenweise Symbolbilder ins Netz, um später jene abzumahnen, die die Urheber nicht genannt haben.

Auch dieses System ist einfach und erklärt sich sogar super simpel.

Hinweis: Ich beschreibe hier eine Vorgehensweise, die zwar rechtlich einwandfrei ist, aber meiner Meinung nach ethisch als bösartig anzusehen ist. Ich bitte jeden, diese Methode zwar zu verstehen, aber nicht nachzuahmen. Wenn du das tust, bist du ein Nutznießer und damit ein Arschloch!
  • Erstelle so viele Symbolbilder wie möglich.
  • Symbolbilder können alles darstellen. Bilder einer Hand auf einer Tastatur (bereits privat auf einer Kontaktseite meiner Website 750 Euro gezahlt). Ein Bild eines Blaulichtes auf einem Polizei- oder Notarztwagens. Ein Foto eines Denkmals oder eines Marktplatzes. Das Bild einer Biene auf einem Blütenblatt. Alles kann ein Symbolbild sein.
  • Stelle deine Bilder möglichst alle in Plattformen ein, die kostenlose Bilder zum Upload und Download unter der Creative-Commons Lizenz oder anderen Lizenzen anbieten (ja, besonders du bist gemeint Pixelio, aber auch Wikipedia und vor allem Flickr…)
  • Mit Google Alerts oder regelmäßigen Google Bildersuchen kannst du erkennen, wo und wann deine Bilder verwendet wurden.
  • Mahne alle ab, die auf der jeweiligen Webseite die Lizenz nicht eingehalten haben. Mit guten Summen.
  • Advanced: Mahne nicht sofort ab. Sondern merke dir die Webseite über Monate bzw. Jahre, um einen höheren Abmahnbetrag zu erwirtschaften.

Auch die Tastatur ist hier nur ein Symbolbild, wie es eben von einigen Piraten als solche verwendet wird, um andere abzumahnen. Aber wer es verwenden möchte, kann das gerne tun. Dieses Bild mahne ich bestimmt nicht ab. 😉

Eine unehtische Dehnung der Creative Commons

Aus Sicherheitsgründen für mich selbst habe ich (m)ein Beispiel vor Veröffentlichung des Artikels wieder entfernt. Aber genau in diesem Fall haben wir aber eine Vorgehensweise für eine unethische Dehnung der Creative Commons. Machen wir ein Beispiel daraus. Was wissen wir in diesem Fall?

  • Ein Bild wurde unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY SA 3.0 in die Wikipedia hochgeladen.
  • Damit ist notwendig, dass der Urheber namentlich genannt wird und das Bild unter gleichen Bedingungen weitergegeben wird.
  • Nur für die Pro’s: Eine Bearbeitung ist in Ordnung.

Und dann gibt es eben jene, die in eine Bildbeschreibung (z. B. eben auf Wikipedia) ergänzen:

Dieses Foto wurde von <NAME> erstellt und unter nachfolgender Lizenz veröffentlicht. Das Bild kann frei verwendet werden, solange der Urheber beim Bild in folgender Form genannt wird: <NAME>, www.domain.de. Von Printprodukten, die dieses Werk verwenden, wird der Verwender gebeten, dem Bildautor ein Belegexemplar zukommen zu lassen. Die Postanschrift kann über die Kontaktfunktion (s.u.) angefragt werden. Außerdem gelten die Bestimmungen der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported.

Genau hier haben wir schnell übersehbare Einschränkung in der Bildbeschreibung. Das ist zulässig, wird aber sehr häufig und viel zu leicht übersehen. Was hier notwendig wäre ist eine eigene CC-Lizenz für Bilder, die sowohl frei angeboten als auch deren Urheber verlinkt werden müssen. So wären anderes verwendete Lizenzen ohne eine Verlinkung notwendig und jeder wüsste schon beim Anschauen der Lizenz was man darf und was man tun muss.

Eine weitere Dehnung der Lizenz liegt ebenfalls in der Beschreibung: Belegexemplare. Soweit mir bekannt, gibt es auch dazu keine eigene Creative Commons Lizenz. Da aber Erweiterungen in der Bildbeschreibung – wie eben bei Link – zulässig sein könnten, müsste auch das berücksichtigt werden.

Blaulicht und Martinshorn. Foto: Maik Meid / Flickr (CC BY-SA 2.0)

Blaulicht und Martinshorn. Foto: Maik Meid / Flickr (CC BY-SA 2.0) (Dieser Contentersteller hat nichts mit der Situation zu tun. Ich habe das Bild nur als Symbolbild für Symbolbilder eingebaut!)

Das Gleiche gilt natürlich auch für alle anderen Plattformen abseits der Wikipedia, wo ebenfalls Creative Commons angeboten wird. Wie etwa Flickr. Auch dort werden Symbolbilder unter einer CC-Lizenz hochgeladen wie etwa das Blaulicht hier. Und auch hier versteht es sich, den Namen zu nennen und andere Lizenzeigenschaften einzuhalten.

Und das ethische/unethische Prinzip gilt natürlich auch für alle anderen Plattformen, wie etwa Pixelio, von denen ich auch bereits eine Abmahnung erhalten hatte in Zeiten, als die Nutzungsregeln noch nicht vollständig ausgereift waren.

Aber kommen wir zurück zum Thema…

Fotografen, die die Creative Commons ausnutzen

Es gibt ganz offen gesagt Fotografen und Fotojournalisten, die die Creative Commons ausnutzen. Und zwar in einer sehr unethischen Art und Weise.

Calw Hirsau Luftfotografie - Jagdschloss mit Klosterruine

Nochmal ein CC-Bild, das als Symbolbild verwendet werden könnte. Eigenes Bild / Foto: Pascal Horn (CC-BY-SA 3.0)

Sie schießen Bilder, die man im Netz gerne verwenden möchte. Weil es „Symbolbilder“ sind. Symbolbilder sind Bilder, die ein bestimmtes Objekt zeigen, die sich auf viele Inhalte eignen. Wie etwa ein Blaulicht für Polizeimeldungen. Oder ein Krankenwagen, wenn es darum geht, eine Meldung zu verbreiten, die Verletzte suggeriert. Oder einfach einen Laptop mit Händen, das auf eine Kontaktseite eingebaut werden kann.

Genau solche Fotografen gibt es. Sie sind auf solche Symbolbilder spezialisiert. Und diese Bilder stellen sie auch gerne unter einer Creative Commons Lizenz ins Netz. Nicht, um ihren Namen in solchen Posts oder Seiten sehen zu wollen.

Das dunkle Geschäftsmodell hinter Creative Commons

Wie weiter oben schon gesagt, ist das Geschäftsmodell ganz einfach.

  1. Man fotografiert eine Situation, das als Symbolbild von vielen Bloggern und Website-Betreibern gerne verwendet wird.
  2. Man wartet teilweise Jahre ab. Das erhöht die Forderung des Fotografen.
  3. Man mahnt den Blogger oder Website-Betreiber ab. In diesem Punkt geht es bereits um mehrstellige tausende Summen an Euro.
  4. Der Fotograf ist kaum zu Kompromissen für den Blogger oder den Website-Betreiber bereit. Er denkt sich nicht in seine Situation.
  5. Es kommt gegebenfalls trotzdem zu Verhandlungen zwischen Blogger und Fotograf. Und teilweise kommt man sich näher. Aus 3.000 Euro können 1.000 Euro werden.
  6. Es wird gezahlt. Der Fotograf hat gewonnen.

Warum hat der Fotograf, also der Urheber in dieser Sache gewonnen, selbst, wenn es sich um ein Privat-Projekt handelt?

Die Technik ist super-einfach…

  1. Man nehme seine Bildkollektion, lade sie z. B. in Wikipedia hoch und warte ab.
  2. 1x pro Monat oder auch nur 1x pro Jahr geht man in die Google Bildersuche und kippt sein Bild rein.
  3. Mit entsprechenden Google-Filter erhält man spielend leicht alle Einträge, in denen ein Bild (oder anderer Content) verwendet, aber der Name nicht genannt wurde.
  4. Abmahnung schreiben.

Was das Ganze so unethisch macht

Das ist unethisch. Das ist im Prinzip auch gegen die Grundidee der Creative Commons.

Wie beschrieben, sollte die Creative Commons eine Möglichkeit schaffen,

  • sowohl Contentbesitzern die Möglichkeit bieten, ihren Content anderen ohne große Umwege bereitzustellen (wie etwa Bilder)
  • als auch Usern, die den Content benötigen, ohne große Umwege den Content nutzen zu dürfen.

Eine Ausnutzung der Creative Commons wurde niemals vorgesehen und zu keinem Zeitpunkt von eine der beiden Seiten erwünscht. Von dem her ist jeder Contentfreigeber, der sofort mit einer Abmahnung kommt, ein Ausnutzer dieses Systems. Und damit wird er – begrifflich aus der Natur gewählt – zum Parasiten. Ein Parasit der Creative Commons.

Das war der Artikel als solches. Alles was jetzt kommt ist

BONUS: Meine jüngste Abmahnung wegen eines CC-Bildes

Warum schreibe ich diesen Bullsh*t-Artikel? Mein Beispiel (real):

Ich erhielt vor 2 Wochen meine (jemals) zweite Abmahnung zu einem Bild, bei dem der Urheber nicht genannt wurde. 280×210 Pixel groß, veröffentlicht über 4 Jahre, 196 Seitenaufrufe insgesamt laut Google Analytics. Und es war eben ein Symboldbild. Zudem kam noch ein technisches Problem nach dem Serverumzug, aber darauf will ich nicht eingehen, da ich es nicht mehr nachweisen kann (nicht mal durchs Web Archive). Sei es also drum.

Laut der ersten Abmahnung sollte ich 3.119,59 Euro zahlen (brutto, ausgezeichnet als geschäftliche/redaktionelle Nutzung). Geeinigt haben wir uns auf 1.071,00 Euro mit dem einzigen Grund, dass ich eine Privatperson bin und keine Redaktion.

Trotzdem ist diese Abmahn-Summe jenseits aller Creative-Commons-Ideologien. 5,46 Euro pro Seitenaufruf, das kann nicht sein. Und dennoch ist die Abmahnung rechtlich so. Und in rechtlicher Sache auch korrekt. Und das ärgert mich gerade wahnsinnig. 0,25 Euro pro Seitenaufruf wären für einen privaten Blogger absolut gerechtfertigt. Auch 0,33 Euro pro Seitenaufruf hätte ich leicht zahlen können. Aber ein 18-Jähriger leidenschaftlicher Blogger oder ein Neueinsteiger eben nicht!

Zudem kommt, dass ich diesen einen Fotografen mehrfach dazu aufgefordert habe, wenigstens einen Teilbereich davon zu spenden. Damit wir beide wenigstens ein „gutes Gefühl dabei haben könnten, insbesondere so kurz vor Weihnachten“. Ich habe in jeder Mail, in der es um eine Rückmeldung meinerseits ging, eine Antwort innerhalb von 30 Minuten erhalten. Sogar diese zum Schluss:

[…] Sehr geehrter Herr Horn,
danke für Ihre Antwort. Ich freue mich sehr dass wir uns einigen konnten!
Ich spende regelmäßig für Naturschutz, da wäre sicherlich mal wieder eine Spende fällig…
Ich finde Ihr soziales Bewusstsein toll! Davon könnte unsere Gesellschaft mehr Leute gebrauchen!
Mit freundlichen Grüßen
<NAME> […]

Hey, du Abmahner! Schau mal h(i)er!

Oma mit bösem Blick

Oma mit bösem Blick. Foto: uschi dreiucker / pixelio.de (Und ja, das wäre ohne Namenshinweis definitiv ein abmahnfähiges Bild)

Mit einem hast du nicht nur Recht, sondern auch „gerecht“ (im Sinne von „Gerechtigkeit“). Von den Spendern könnte die gesamte Gesellschaft viel mehr Leute gebrauchen. Genau. Absolut richtig. Leute wie dich und mich.

Direkt nach der letzten Rückmeldung inkl. Screenshot, dass ich den Betrag per Online Banking überwiesen habe, kam keine (relevante) Rückmeldung des jeweiligen Fotografen zu diesem Thema mehr. Obwohl ich ihn nochmals darauf hingewiesen habe. Leider habe ich also noch keine Rückmeldung erhalten darüber, ob und wie viel gespendet wurde (auch nicht per Facebook-Seite, wo er es für sich hätte positiv ausschlachten können). Und ganz ehrlich: Ich gehe nicht davon aus, dass dieser Abmahner auch jemals nur einen Euro von dieser Abmahnung spenden wird.

Aber bitte, lieber Abmahner, dann beweisen Sie das Gegenteil, dass Sie es auch gut meinen. Ich geb Ihnen hier Gelegenheit, sich vom „Piraten“-Dasein nicht nur zu distanzieren, sondern auch anderen etwas Gutes zu tun. Sie haben mir geschrieben, dass Sie sich für Naturschutz einsetzen. Dann tun Sie es auch und beweisen Sie es. Gerne hier als Comment mit Nachweis. Ich denke nicht, dass Sie von Natur aus ein Unmensch sind. Sie können das.

Meine Spende aus den Urheberrechtsverhandlungen

Spende für neue Energie bei der GLS Treuhand

Spende für neue Energie bei der GLS Treuhand

Ich für mich habe „meinen Teil“ ideell (für mich) erfüllt. Denn mit dem Geld, das ich bei den Verhandlungen einsparen konnte, habe ich einen Teil davon in erneuerbare Energien investiert. Viel mehr ist mir zu diesem Zeitpunkt auch nicht möglich, um mein „Wohnen“ nicht in ein „Überleben“ runter zu senken.

(Und ja, momentan ist mir rein finanziell wirklich nicht mehr möglich. Aber ich arbeite nicht um zu leben, sondern ich lebe und liebe meine Arbeit, genauso, wie ich meinen Blog, meine Blogartikel und die CC lebe und liebe. That’s about it.)

10 Meinungen

  1. Avatar for Pascal Horn

    Hi Pascal,

    DANKE für den Text (und nebenbei für den Hinweis, dass ich mit der Situation nichts zu tun hatte ;-). ) Wenn ich in Seminaren und Workshops die CC versuche zu erklären, dann starte ich immer mit dem Hinweis, dass es sich um ein Wertesystem handelt. Und ich glaube, das erklärt es ganz gut. Mein Highlight vor Kurzem, dass eine große deutsche Presseagentur eines meiner Bilder in die Rotation gebracht hat und dieses als Titelbild eines Textes genutzt hat. Alle großen Portale (web.de, 1&1, gmx.de, WiWo und etliche Zeitungen) haben das genutzt. Bei den meisten stand dann auch korrekt die CC Bezeichnung, ich freute mich wie Bolle. Neben den Fotos dann aber meist ein (C) mit dem Namen eben dieser Agentur. Daraufhin habe ich dort mal freundlich nachgefragt, was das denn zu bedeuten habe. Die Aussage war dann, dass wenn das Bild mit einem Copyright der Agentur ausgewiesen sei, dies nicht bedeutet, dass das Copyright bei der Agentur sei. Kannste folgen? Ich nicht. Habe in mich hinein geschmunzelt und es dabei bewenden lassen. (Das ist übrigens eine dieser Agenturen, die auch gerne sonst mal eine Abmahnung schickt….) Wertesystem halt…

    Viele Grüße, Maik

  2. Pingback: Der SEO-Blog-Wochenrückblick KW 50 | SEO Trainee

  3. Avatar for Pascal Horn

    Hallo Pascal,

    dein Betrag hat die Situation wirklich sehr gut beschrieben. Bei meiner Arbeit in unserer Agentur kommen immer wieder Kunden zu uns, die genau in so eine Bilderfalle reingelaufen sind und dann die Welt nicht mehr verstehen, warum Sie – nur weil Sie einen Namen des Fotografen vergessen haben – gleich zur Kasse geben werden.

    Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, unsere Bilder, die wir im Laufe unserer Agenturarbeit produziert haben, auf einer eigenen Internetplattform völlig kostenlos für jeden, zum freien Download anzubieten. Zwar sind bis heute erst ca. 1.000 Bilder online aber es werden noch viele folgender. Der erste Erfolg gibt uns recht, das wir mit unsere freien Bilddatenbank den richtigen Weg eingeschlagen haben.

    Mal sehen, wie sich so ein Projekt weiterentwickeln wird.

    Liebe Grüße
    Thomas

  4. Avatar for Pascal Horn

    Vielen Dank für diesen sehr informativen Artikel zu einem extrem wichtigen Thema. Der Missbrauch der CC-Lizenzen durch Fotografen und Abmahn-Agenturen nimmt wirklich überhand.

    Eine kleine Korrektur. Im Artikel heißt es: „Die Creative Commons bieten keine Lizenz an, in der es notwendig ist, jemanden per URL zu verlinken oder deren URL zu erwähnen.“

    Die Creative Commons Lizenz schreibt aber sehr wohl vor, einen Link auf die Quelle oder eine Seite des Autors zu setzen, falls dies gefordert wird. Zitat aus der Creative Commons Lizenz:
    „4. b […](iii) to the extent reasonably practicable, the URI, if any, that Licensor specifies to be associated with the Work, unless such URI does not refer to the copyright notice or licensing information for the information for the Work.[…]“

    Auch nachzulesen bei Thomas Schwenke: http://rechtsanwalt-schwenke.de/creative-commons-einfach-erklaert-teil-2-wie-funktioniert-eine-creative-commons-lizenz/ oder im Praxishandbuch zu Creative Commons von Till Kreutzer (S. 32)

  5. Avatar for Pascal Horn

    Wow – wenn man dinge im Internet veröffentlicht, und von anderen Bilder, texte o.ä. verwendet muss man schauen unter welchen vorgaben der andere das erlaubt. Und das sogar noch obwohl der andere das Kostenlos erlaubt. Wie unverschämt das jemand die kostenlose verwendung seiner Photos nur unter bestimmten Umständen umsonst erlaubt … nicht.

    Jeder weiß das man schauen sollte welche Lizenz was erlaubt. Das ist gerade bei der CC so einfach wie möglich gestaltet. Wenn man selbst dazu zu faul ist, obwohl es schon möglichst einfach gehalten wird, sollte man es vill. einfach ganz lassen 🙂

    Wenn dir so etwas nicht passt: Mach selber Photos oder verzichte halt komplett. Nur text ist doch auch schön 😉

  6. Avatar for Pascal Horn

    Hallo Zeddi,

    vielleicht gibt es hier eine Missinterpretation.

    Mein Punkt ist nicht, kostenlos und ohne Gegenwert Bilder abzugreifen und dann zu nutzen, egal was komme. Und mein Punkt ist auch nicht, nicht darauf achten zu müssen, was sonst so zum Bild geschrieben wurde.

    Mein Punkt ist (m)eine ethische Sicht auf die Verwendung der Creative Commons. Ein Geben und Nehmen unter Fairness. Ein Wertesystem, basierend auf ethische und nicht auf monetäre Werte. Das waren die Creative Commons bisher immer für mich und werden es auch nach wie vor bleiben. Ähnlich wie es Maik Meid in seinem Kommentar beschrieben hat – auch und obwohl ich sein Bild in diesem Artikel verwendet habe.

    Ich bin weder Fotograf noch habe ich eine eigene Firma, ich bin nur ein privater Blogger und Angestellter. Und aus dieser Position beschreibe ich halt aus meiner Sicht, dass ich hier ein Problem auf Basis der CC-Lizenzen hatte.

    Schöne Grüße

    Pascal

    (Und PS: Natürlich bin ich als Privatperson auch kein Anwalt und das der komplette Artikel ist auch nicht als Rechtsberatung anzusehen.)

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