Onpage-Optimierung: SEO für redaktionelle Texte

Der erste Schritt zur Verbesserung des Rankings bei Suchmaschinen beginnt bei Nachrichtenplattformen und Newsbloggern in der Optimierung der eigenen redaktionellen Inhalten. Das betrifft in erster Linie die Unterbringung von wichtigen und wahrscheinlichen Suchbegriffen, die zum Thema relevant sind. Aber auch die sinnvolle Formatierung von bestimmten Textabschnitten und Schlüsselwörtern kann sich positiv auf das Ranking auswirken.

Beginnen wir also mit:

Wichtige Keywords im Text unterbringen

Ein Artikel erzählt immer eine Geschichte – ob gut oder böse. Und zu jeder Geschichte gibt es potentielle Suchbegriffe, welche die Leser ziemlich wahrscheinlich bei Suchmaschinen eingeben.

Bei Nachrichtenartikeln ist es vergleichsweise einfach, diese Keywords bzw. Keywordkombinationen im Text unterzubringen. Denn wenn (im regionalen Bereich) etwas passiert oder ansteht suchen die Leser in der Regel nach einem durchgängigem Muster: Dem Ort und die Aktion, wobei Aktion in diesem Sinne eine Tat, eine Veranstaltung oder eine Person sein kann.

Diese Keywordkombinationen sollte man sich schon vor dem eigentlichen Schreiben des Textes überlegen und entsprechend mehrfach im Text unterbringen.

Nehmen wir mal drei Beispiele und dazu wahrscheinliche Suchbegriffe:

  1. In Offenburg findet demnächst wieder ein Stadtfest statt. Folgende Suchbegriffe sind hier sehr wahrscheinlich:
    • Stadtfest Offenburg
    • Stadtfest in Offenburg
    • Offenburg Stadtfest
  2. Peter Maffay kommt nach Calw zum Open Air Festival „Calw rockt“. Wahrscheinliche Suchbegriffe:
    • Calw Peter Maffay
    • Peter Maffay Calw
    • Peter Maffay Calw rockt
    • Calw rockt Peter Maffay
  3. Auf der Bundesstraße zwischen Calw und Althengstett kam es zu einem schweren Verkehrsunfall mit Todesfolge:
    • Unfall Calw
    • Unfall Althengstett
    • Unfall Calw Althengstett
    • Unfall B 463
    • Verkehrsunfall Calw
    • Tödlicher Unfall Calw

Es steht ist also immer ein Ort und ein Name bzw. eine Aktion in der Suche. Entsprechend sollten potentielle Suchbegriffe – bei denen man meint, sie erreichen zusammen viel Suchvolumen – direkt in den Text packen. Ruhig auch mehrmals und in verschiedenen Reihenfolgen.

Zwischendurch sollten aber auf jeden Fall Synonyme – also ähnliche Begriffe – verwendet werden. Das hat gleich mehrere Vorteile: Der Text bleibt für Menschen leserlich, wirkt nicht spammy und verleitet Suchmaschinen die entsprechende Seite auch zu anderen Suchbegriffen ranken zu lassen.

Die Überschriften (Headlines) für SEO optimieren

Suchmaschinenoptimierung Überschriften optimieren

Suchmaschinenoptimierung für Überschriften. Bild: Screenshot

Die Hauptüberschrift – Headline 1 (H1) – sollte auf einer beliebigen Webseite (und das bezieht jeden einzelnen Artikel mit ein) nur ein einziges mal vorkommen und ca. 60 Zeichen, jedoch nicht länger als 69 Zeichen sein. (Im Fall von WordPress) sollte die Hauptüberschrift des Artikels stets die H1 darstellen.

Im Content selbst kann man weitere Überschriften setzen, jedoch nicht als Überschrift 1, sondern als Überschrift 2 (H2). Sinnvoll gegliedert können sie bestimmte Abschnitte des Textes unterteilen. Das signalisiert nicht nur Suchmaschinen zum Einen, um was es sich im folgenden Abschnitt handelt, sondern auch dem Leser.

Wird selbst ein Textabschnitt unter der Überschrift 2 zu lang, kann man den Abschnitt wiederum mit der Überschrift 3 aufteilen.

Hat man sich die wichtigste Keywordkombination (wie oben dargestellt) überlegt – bei Nachrichtenplattformen und Newsblogs in den meisten Fällen eben Ort+Aktion oder Ort+Name – so kann man diese auch in der Hauptüberschrift H1 im Content ganz leicht unterbringen. Einfach mit dem Ort beginnen, ein Doppelpunkt setzen und die Aktion oder den Namen direkt dahinter setzen. Weitere Varianten und Synonyme können im Text selbst mit einer Überschrift 2 oder Überschrift 3 untergebracht werden.

Wichtige SEO-Formatierungen: Der Strong-Tag

Möchte man Suchmaschinen noch mehr entgegen kommen, sollte man wichtige Keywords in einem Text fetten. Das sogenannte <strong>-Element dient dazu, den Leser mit seiner Fettmarkierung auf ein Keyword, einen Satz oder einen ganzen Absatz über den ganzen Text besondere Aufmerksamkeit zu signalisieren. Entsprechend gewichten Google und Co. diese Strong-Elemente noch höher als den umliegenden Text.

Ähnliches passiert auch mit dem HTML-Element <em>, welches einen markierten Text kursiv darstellen lässt. Dieser Effekt ist jedoch schwächer als das Strong-Element, jedoch immer noch interessanter für Suchmaschinen als Text ohne Formatierungen.

Interessant ist hingegen, dass ein unterstrichener Text (per HTML-Element <span style=“text-decoration: underline;“></span>) keine Auswirkungen auf SEO hat, obwohl man dies zunächst vermuten würde.

Meta Tags über das All in One SEO Pack optimieren

Meta Tags Suchmaschinenoptimierung Blogs

Meta Tags und SEO. Bild: Pascal Horn / nextlevelSEO.de

Im Tutorial-Bereich Nützliche Plugins für WordPress habe ich die Installation und den Einsatz von einem SEO-Plugin für WordPress empfohlen – nicht ohne Grund. Denn hier lassen sich noch (mehr oder weniger unsichtbare) Inhalte für Suchmaschinen optimieren, um einen Artikel noch besser zu optimieren. Diese sogenannten Meta Tags werden im <head>-Element einer Seite oder eines Artikels eingebaut und sind so auf der eigentlichen Seite für Besucher nicht sichtbar.

Jedoch sind der Title und die Meta Description für Besucher sichtbar, wenn sie über eine Suchmaschine kommen. Der Title wird bei Google für den blauen großen Link verwendet und beinhaltet im Standard die Überschrift des Artikels, während die Meta Description die schwarze Beschreibung des Inhalts darstellt.

Meta Tags in Suchmaschinenanzeigen

Title und Meta Description werden in Suchmaschinen angezeigt. Screenshot

Meta Keywords werden in keiner Suchmaschine angezeigt und lediglich von Bing als große Suchmaschine noch verwendet, Google ignoriert sie komplett.

Ich nehme hier jetzt die Optimierungsmaßnahmen mit dem All in One SEO Pack durch, da es für Einsteiger leichter zu handhaben ist; das SEO Ultimate-Plugin erfüllt aber die gleichen Zwecke.

Title anpassen

Der Title ist ein direkter Rankingfaktor aller großen Suchmaschinen und darf maximal 69 Zeichen beinhalten, andernfalls wird er hinten einfach abgetrennt und mit einem … versehen. Deswegen sollte eine Hauptüberschrift auch ca. 60 Zeichen lang sein, da dieser automatisch ausgelesen wird. Über das All in One SEO Pack Fenster lässt sich jedoch speziell für Suchmaschinen ein anderer Title bei Bedarf anpassen. Keywords sollten – wie in der Hauptüberschrift – erhalten bleiben.

Meta Description

Entgegen vieler Behauptungen ist die Meta Description kein Rankingfaktor für Google, der direkt in den Google Algorhytmus eingerechnet wird. Trotzdem kann er sich indirekt positiv auf das Ranking auswirken – und zwar durch die Click Trough Rate (CTR, übersetzt ungefähr „realer Anteil an Klicks nach einer Suche“). Deswegen macht es Sinn, die Meta Description durchaus zu optimieren.

Dieser Bereich sollte nicht länger als 160 Zeichen lang sein, da auch er sonst abgetrennt wird. Auch hier sollten Keywords, aber leserlich, untergebracht werden. Tipp: Hierfür wird bereits automatisch der Artikel-Auszug des Artikels ausgelesen und muss nicht unbedingt angepasst werden, da sich dort bereits geballte Information befinden sollte.

Meta Keywords

In den Meta Keywords können noch spezielle Suchbegriffe, zu denen man auf Bing gefunden werden möchte, eingegeben werden. Tipp: In den Einstellungen des All in One SEO Pack Plugins lassen sich automatisierte Meta Keywords festlegen, indem man die Kategorien und Tags als Keywords als Standard festlegt.

SEO für Bilder

Bilder tragen nicht nur dazu bei, einen Artikel besser zu erfassen oder ihn medial zu untermauern. Der Einsatz von Bildern kann sich auch positiv auf das Ranking einer Seite auswirken. Deswegen bin auch ich ein Fan von Nachrichtenplattformen welche zumindest Standardbilder (Blaulicht, Bild vom Rathaus etc.) einsetzen, wenn mal kein Bild mit der Pressemeldung mitgeliefert wurde.

Schloss Neuschwanstein in Bayern

SEO-optimiertes Beispielbild mit dem Schloss Neuschwanstein. Foto: Pascal Horn / nextlevelSEO.de

Die Bilder selbst kann man aber auch optimieren – damit man in der Google Bildersuche mit seinen Bildern zu bestimmten Keywords entsprechend rankt. Hierzu sollte man mindestens das „alt“-Attribut für Images verwenden. „alt“ steht in diesem Falle nicht für das Alter, sondern für „alternativ“ bzw. in WordPress „alternativer Text“.

Weitere für Google interessante Faktoren sind auch das Image-Attribut „title“. Das ist der Text der angezeigt wird, wenn man mit der Maus über ein Bild fährt. Wird kein title-Attribut verwendet, zeigen Browser alternativ (Wortspiel 😉 ) das alt-Attribut an. In WordPress ist das der Bereich Titel.

Außerdem ist mittlerweile der Dateiname zu einem Rankingkriterium geworden. Bilder sollten noch vor dem Upload passend umbenannt werden. Hierfür sollte man lediglich nur Kleinbuchstaben ohne Umlaute, Zahlen und einen gewöhnlichen Strich (Minus) verwenden.

Ein Beispiel für ein gut optimiertes Bild siehst du hier mit dem Schloss Neuschwanstein:

<img title="Schloss Neuschwanstein in Bayern. Foto: Pascal Horn"
src="https://media.nextlevelseo.de/wp-content/uploads/2012/06/schloss-
neuschwanstein-250x187.jpg" alt="Schloss Neuschwanstein in Bayern"
width="250" height="187" />

Wie gut ein Bild in den Suchergebnissen der Google Bildersuche rankt hängt außerdem vom Context ab, in dem er auf einer Seite oder einem Artikel auftaucht. In diesem Beispielfall würde mein Neuschwanstein-Bild noch besser in den Suchergebnissen ranken, wenn dieser Artikel über das Schloß berichtet, anstatt einem Tutorial für Newsblogger. 😉

Links für SEO optimieren

SEO und die interne Linkstruktur

SEO und die interne Linkstruktur. Bild: Pascal Horn / nextlevelSEO.de

Bei der Suchmaschinenoptimierung geht es auch um die Verlinkung – hauptsächlich für einen Newsblogger selbst für die interne Verlinkung, also auf weitere Inhalte des eigenen Nachrichtenportals. Je weiter entfernt ein Artikel von der Startseite aus erreichbar ist – also je mehr Klicks ich brauche, bis ich zu einem gewünschten Artikel komme – desto schwächer wird sein Inhalt gewertet. Je weiter entfernt ein Artikel platziert wird, desto länger braucht es auch, bis er in den Google Index aufgenommen wird.

Deswegen sollte man sich eine sinnvolle interne Verlinkung gut überlegen und auch für Zwecke der Suchmaschinenoptimierung benutzen.

Bei Nachrichtenseiten sollten auf der Startseite stets die aktuellsten und wichtigsten Nachrichten stehen. Denn die Startseite ist in den häufigsten Fällen die Stärkste aller Seiten einer Website. Hier verteilt sich praktisch der Großteil des gesammelten Linkjuice – also die Linkstärke aus den gesammelten externen Links von allen (Unter-)Seiten – zusammen. Und da gerade die aktuellsten Nachrichten am Häufigsten über Google und andere Suchmaschinen gesucht werden, wird hier sozusagen der meiste Saft an diese neuen Nachrichten übertragen.

In der Navigation sollten außerdem Übersichtsseiten zu bestimmten Themen und/oder Kategorie-Seiten auftauchen. So verschwinden (gerade aktuellere) Artikel nicht irgendwo, sondern sind mit wenigen Klicks wieder aufrufbar.

Die interne Verlinkung aus dem Content heraus auf einen älteren Artikel ist darüber hinaus eine gute Möglichkeit, andere Inhalte zu verlinken und zu stärken. Darüber hinaus kann man so die Leser längere Zeit auf der Website halten. Etwa „Ähnliche Artikel“ oder „weiterführende Informationen“.

Externe Links und das Nofollow-Attribut

Suchmaschinenoptimierung nofollow sinnvoll

Ist ein Nofollow-Link heute noch sinnvoll? Fotomontage: Pascal Horn / nextlevelSEO.de

Wer auf externe Webseiten verlinkt, gibt damit ein Teil seines Linkjuices seiner Artikelseite ab. Dadurch werden andere Links, die intern verlinken, in der Tat „abgeschwächt“.

Google hatte diesbezüglich eine clevere Idee und führte 2005 das Nofollow-Attribut für Links ein. Mit einem Nofollow-Link sollte kein Linkjuice an die verlinkte Seite abgegeben werden, während die restlichen Links praktisch wieder 100% Linkjuice unter sich aufteilen konnten. Geniale Idee, oder?

Seit 2009 wurden die Werte jedoch relativiert. Ein Nofollow-Link überträgt zwar nach wie vor kein Linkjuice. Allerdings klaut er trotzdem den anderen Links seinen vermeindlichen Linkjuice-Anteil, als ob er nicht nofollow wäre. Das bedeutet, dass es nur noch in Ausnahmefällen Sinn macht, einen Nofollow-Link zu setzen.

<a href="http://www.domain.de" target="_blank" rel="nofollow">Link</a>

Trotzdem sollte man in geeigneten Fällen auch auf externe, weiterführende Webseiten mit Mehrwert verweisen, insbesondere als Nachrichtenblogger.

Permalink anpassen und optimieren

Erinnerst du dich noch an die WordPress Einstellungen für Permalinks? Auf der Seite hatte ich weit unten bereits geschrieben, wie nützlich eine bereits vordefinierte Struktur und eine automatische Anpassung einer URL nach der Domain selbst ist. Hier haben wir also schon für viele Artikel automatisch ausgelesene, angepasste URL-Strukturen festgelegt.

Dennoch kann es manchmal sinnvoll sein, die Permalinkstruktur manuell anzupassen. Macht es beispielsweise Sinn, einige „Stoppwörter“ wie die Wörter „wie“, „für“ oder „ist“ in der URL zu haben? Wenn wir nach interessanten Suchbegriffen gehen welche direkt nebeneinander stehen sollten, nicht wirklich.

Glücklicherweise kann man auch diese in WordPress noch einzeln anpassen. Der Permalink wird automatisch aus der Hauptüberschrift ausgelesen und dort direkt darunter angezeigt. Einfach auf [Bearbeiten] klicken, eine neue Struktur (ohne festlegen und mit [OK] bestätigen.

Wordpress SEO Permalinks

WordPress SEO-optimierte Permalinkstruktur. Screenshot

Aber Achtung: Eine Seite oder ein Artikel der schon publiziert ist, sollte nicht nachträglich in der Permalink-Struktur geändert werden. Sonst kann es zu #404 Fehlern kommen, also „Seite nicht gefunden“. Und bis Google seinen Index wieder umstellt, können viele Stunden oder Tage vergehen.


Eins fehlt in diesem Tutorial noch – die Einrichtung einer XML Sitemap, wie sie automatisch generiert werden kann und wie man sie in die Google Webmastertools einpflegen kann. Dazu habe ich einen seperaten Artikel geschrieben:

Soweit zu den Möglichkeiten in der Onpage-Optimierung für Redakteure und Newsblogger. Kommen wir zu Teil 2 der Suchmaschinenoptimierung: Der Offpage-Optimierung. Auf gehts. 😉

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