Den Besucher auf seine Seite zu locken ist nicht alles. Er muss auch Aktionen tätigen, wie etwa den Kauf eines Produktes. In diesem Artikel möchte ich darauf eingehen, warum die Aufgabe eines Suchmaschinenoptimierers gerade im Bereich der Conversion Rate Optimierung einen hohen Stellenwert haben sollte.
SEO Mini-Tutorial. Welche Aufgaben hat ein Suchmaschinenoptimierer? Ganz klar, er muss natürlich für gute Rankings in Suchmaschinen sorgen. Wer glaubt, das sei es gewesen, der irrt sich aber. Denn SEO ist weitaus mehr als nur das nach oben schubsen der eigenen Website in Suchmaschinen. Was sind denn noch weitere Aufgaben?
Kleines Gedankenspiel, drehen wir dazu die Frage einfach mal um. Ein Kunde kommt zu dir und sagt: „Vielen Dank für deine SEO-Leistungen, aber mehr Umsatz oder Verkäufe habe ich trotzdem seit Monaten nicht.“ Wie reagierst du? Und wo ist das Problem? Hast du für mehr Besucher gesorgt, die aber nichts gekauft haben? Ist die Sichtbarkeit nach oben geschossen, aber du kannst die Erwartungen nicht mit der passenden Lösung erfüllen? (Lösung = Produkt oder Dienstleistung für das Problem)
Dann sagst du als SEO Manager oder Head of SEO: „Jaaa… aber du hast jetzt mehr Besucher.“ Oder: „Du bist aber jetzt bekannter im Netz geworden.“
Das Problem an der Sache: Die eigentliche Frage zum Problem des Kunden wurde nicht beantwortet. Das Problem des Kunden bleibt bestehen:
- Er verkauft genauso viel auch ohne SEO
- Der Mehrwert ist für ihn nicht ersichtlich (Nutzen = mehr Verkäufe = mehr Umsatz = mehr Gewinn)
- Für den Kunden ist nicht nachvollziehbar, warum er Geld zum Fenster raus wirft
- Damit ist dein SEO-Auftrag in Gefahr
Erstes Fazit: Die Aufgabe eines jeden Suchmaschinenoptimierers sollte es definitiv auch sein, die Ziele des Kunden zu berücksichtigen. Und das heißt, die Verkäufe des Kunden zu steigern. Und das erreichen wir mit der Conversion Rate Optimierung.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Conversion Rate Optimierung?
Mit der Conversion Rate Optimierung (kürzer auch Conversion Optimierung oder abgekürzt mit CRO) erreicht man, dass Besucher auf Websites auch wichtige Aktionen tätigen. Dazu zählen:
- Der direkte Kauf eines Produktes oder einer Dienstleistung
- Das Interesse so weit wecken, dass eine Anfrage per Mail oder Telefon stattfindet
- Das Abonnieren der Seite via
- Newsletter
- Social Media Kanälen
- RSS Feed
Je nach definierten Zielen können noch weitere Punkte hinzu kommen.
Was ist wichtig bei der Conversion Optimierung?
Damit die Besucher eine Aktion auslösen, müssen wir die idealen Voraussetzungen dafür schaffen, um sie auch zur Conversion zu verleiten. Was sind also die Voraussetzungen dafür, dass jemand ein Produkt bei uns kauft?
1. Vertrauenswürdige Websites erstellen
Der Besucher muss nach einer Sekunde auf der Seite das Gefühl haben, dass es sich um eine vertrauenswürdige Seite handelt. Sonst springen schon viele potentielle Kunden ab, bevor sie den Inhalt selbst gelesen haben. Wie kriegen wir das hin?
- Ein Top Design wählen
Das Design der Website sollte seriös wirken und dem entsprechenden Themenfeld angepasst sein. - Auszeichnungen hervorheben
Benenne aktiv Auszeichnungen von Drittanbietern. Das lässt sich z. B. gut über Logos oder bereitgestellten Widgets in der Sidebar, dem Footer oder den Header lösen. - Empfehlungen von wichtigen Seiten benennen
Wurdest du von wichtigen Seiten empfohlen, wie etwa themenrelevanten Magazinen und der Presse? Dann nenne sie mit Logo, z. B. in Form von einem Hinweis „Bekannt aus:„ - Empfehlungen, Produktbewertungen und Rezessionen von Käufern aktiv hervorheben
2. Allgemeine Darstellung
Um die Conversion Rate noch weiter zu steigern und mehr Vertrauen bei den Besuchern zu schaffen, sollten ein paar wichtige Kontaktdaten auf der Seite präsent sein:
- Kontaktdaten
- Telefonnummer: Superwichtig. Denn mit einer Telefonnummer präsent auf der Seite weiß der Besucher, dass es bei Fragen eine schnelle Supportmöglichkeit gibt. Könnte beispielsweise gut sichtbar im Header oder weit oben in der Sidebar erscheinen
- Standort / physikalische Adresse
- Weitere Kontaktmöglichkeiten, mindestens per Mail, optional per Chat oder Skype
3. Darstellung von Produktseiten
Wenn der Besucher die Seite als vertrauenswürdig einstuft und er direkt nach einem Produkt oder einer Dienstleistung sucht, gilt es, ihn im Content genau da abzuholen, nach was er gesucht hat.
- Klare Benennung des Artikels
- Klare Beschreibung des Produkts
- Wichtige Punkte des Produkts und die Vorteile deutlich hervorheben
- Aber: Beschreibung nicht zu lang, sonst liest sie keiner
- Preis hervorheben
- gegebenfalls schon vor der Beschreibung
- Preisvorteile (Rabatte) deutlich hervorheben
- Aussagekräftige Produktbilder verwenden
- Auch hier: Es müssen nicht viele Bilder sein. Es müssen die richtigen Bilder sein.
- Kaufen- und Anfragelinks gut hervorheben
- Mit Buttons arbeiten
- Den Kauf möglichst easy gestalten
- Kunde sollte z. B. mit Paypal oder Abbuchung vom Girokonto bezahlen können (nicht nur Kreditkarte oder Vorauszahlung)
- Fokus auf die wichtigsten Zahlungswege. Zuviel Auswahl erschlägt und verunsichert den Besucher!
Des Weiteren sollte für eine gute Conversion Rate darauf geachtet werden, dass keine sogenannten „Störer“-Objekte auf den Produktseiten auftauchen.
Störer sind Objekte, die den Besucher vom Kauf ablenken und weglocken können, wie etwa:
- Links im Content zum Blog
- Links im direkten Content zu anderen Produkten (die nicht ganz direkt etwas mit dem Produkt zu tun haben)
- Links im Content-Bereich zum Newsletter oder anderen Share-Möglichkeiten vor dem Kauf
4. Darstellung von weiteren Landingpages, einfachen Inhaltsseiten und Blogartikeln
Ist eine Unterseite nicht direkt auf ein Produkt, sondern auf ein Thema fixiert, sollten ebenfalls ein paar Maßnahmen zur Conversion Rate Optimierung vorgenommen werden. Hier kann man die CRO steigern, indem man:
- im Text sinnvolle interne Verlinkungen setzt
- zu internen, themenrelevanten Seiten, die wiederum ein Produkt erwähnen
- am Ende der Inhalte weiterführende Links einbaut
- je nach Inhalt direkt auf ein Produkt oder eine Anfrage-Seite
- zu themenrelevanten Inhalten auf der eigenen Seite
- Social Media Buttons oder gleichwertige Symbole zu Social Media Kanälen setzt
- Hinweis auf Newsletter abonnieren
Was ist tödlich für die Conversion Rate Optimierung?

Ganz üble Fehler bei der Conversion Rate… Foto: uschi dreiucker / pixelio.de
Hier noch ein paar Dinge, die man bei der CRO unbedingt vermeiden sollte. Diese Fehler wirken sich nämlich sehr schlecht auf die Conversion Optimierung aus:
- Bugs und Fehler
- Falsche Preise: Wenn dem Besucher bewusst wird, dass es sich bei den Preisen um Fehler handelt, springt er sofort wieder ab.
- Falsche Bilder
- Fehlerhafte Produktbeschreibungen
- Nicht nachvollziehbare Preise: Ist dem Suchenden nicht klar, wie ein Preis zustande kommt, wird er ebenfalls unsicher und verlässt schnell das Feld. (z. B. bei zu vielen Preisoptionen und Zusatzmöglichkeiten)
- Versteckte Zusatzkosten: Sind neben Versand und Verpackung noch weitere Leistungen zu bezahlen, die vorher dem Besucher nicht offen kommuniziert wurden, sind das Vertrauen stark.
Was der Conversion Optimierung auch nachhaltig schadet sind:
- Das Produkt oder sich selbst zu hoch loben
Man sollte seine Produkte und seine Dienstleistungen als auch seine Marke hervorheben, ja. Aber man muss realistisch denken und nach außen wirken. Was mach definitiv nicht machen sollte, ist:- Konkurrenten und deren Produkte/Dienstleistungen negativ darstellen
- das eigene Produkt als das Allheilmittel anzupreisen (10 Kilo abnehmen in 7 Tagen, na klar…)
- sich selbst (als Marke) als Bester zu fühlen und zu kommunizieren
- Zu große Formulare
- Der Kauf muss so schnell wie möglich abgeschlossen werden. Anfrage- und Kaufformulare sollten so klein wie möglich gehalten sein. Beispielsweise kann man auf Titel-, Vorname- und Nachname-Felder verzichten und auf ein Name-Feld reduzieren.
- Optionale Zusätze (z. B. Farbauswahl, Auswahl der Größe, etc.) sollten schon vorhanden sein. Aber nicht zuviel. Den Standard-Besucher verunsichert und verwirrt es, wenn zuviel Möglichkeiten an optionalen Zusatzfeatures zur Auswahl stehen.
- Ablenkungen jeglicher Art
- Zu viel Text, besonders in der Produktbeschreibung
Was können Suchmaschinen-Optimierer für eine gute CRO machen?
Wenn du technischer SEO bist:
- Baue Seiten, die gut und vertrauenswürdig aussehen
Wenn du OnPage- und Content-SEO bist:
- Erstelle geile, Conversion-optimierte Produktseiten
- Animiere in deinen Inhalten die Leser dazu, einen Kauf zu tätigen
- Entferne jede Art von Störer-Inhalten
- Passe deine allgemeinen Inhalte an
- Füge am Ende der Inhalte Links hinzu, die möglichst auf das passende Produkt und weitere Infos zum gleichen Thema verweisen
- Baue Empfehlungen und Kundenbewertungen ein
Fazit: Conversion Rate Optimierung ist eine Aufgabe von Suchmaschinen-Optimierern
Um das Ziel des Kunden zu erreichen – mehr Umsätze, mehr Fans oder Newsletter-Abos – müssen Suchmaschinenoptimierer aktiv werden. Sie dürfen sich nicht nur auf die Hauptaufgabe, der Steigerung der Rankings und der Sichtbarkeit, beschränken. Vielmehr müssen sie sich als ein Zahnrad verstehen, das in viele Abteilungen und Bereiche einer Website eingebunden werden müssen.
Wird die Conversion Rate Optimierung mit SEO aber optimal umgesetzt, sollte sich kein Kunde mehr beschweren. Und wenn es der eigene Shop ist, dürften sich die Umsätze auch erfreulich steigern.
Habt ihr noch weitere Tipps? Dann schreibt sie mir in die Kommentare. Ich nehme dann weitere praktische Hilfen mit auf und verlinke auch gerne daraus. 😉
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