Viele Nutzer von Suchmaschinen – ob Mobil oder auf dem PC – nutzen lokale Suchbegriffe, um in ihrer Nähe einkaufen zu gehen. Unternehmen selbst können mit der Local Optimierung zu diesen Begriffen in den Suchergebnissen ganz besonders hervorgehoben werden. Stellt sich nur die Frage: Sollte ein Unternehmen für jeden Standort Local SEO durchführen und wenn ja, welche Fehler sollte man dabei unbedingt vermeiden?
SEO Mini-Tutorial / Google+ Local. Die Nachfrage im Netz nach aktuellen Informationen, insbesondere zum Thema Shopping oder Unternehmen in (d)einer Region, steigt immer weiter. Und mit rasanter Geschwindigkeit, insbesondere auf mobilen Geräten wie iPhones und Smartphones. Google hat das schon vor Jahren erkannt – und blendet zu bestimmten Suchbegriffen auch Local-Bereiche (früher: Google Places) ein.
Bei der Local-Optimierung geben sich aber nicht alle Unternehmen und Firmen wirklich Mühe. Dabei entgehen dem Nutzer wertvolle Informationen und dem Unternehmen bares Geld. Wie? Indem die eigene Website nicht gut mit den Local-Einträgen bzw. den in Google+ My Business Locations hinterlegten Einträgen interagieren oder indem diese unvollständig präsentiert werden.
Wie man am besten Local optimiert, hat Sistrix in einer schönen Übersicht als eine Art To-Do-Liste zusammengestellt. Hier kann man sich ganz einfach durcharbeiten, Schritt für Schritt. → Zur Anleitung
Inhaltsverzeichnis
- 1 1. Fehler: Nur ein Standort wird Local optimiert
- 2 2. Fehler: Es wird immer die Startseite verlinkt
- 3 3. Fehler: Unaussagekräftiger Title des Local-Eintrags
- 4 4. Fehler: Unvollständig optimierte Local-Einträge bei Google+
- 5 5. Fehler: Responsive Design und Responsive Content für Unternehmensseiten
- 6 Fazit: Google Places für jeden Standort einsetzen – und zwar richtig!
Grundsätzliche Frage: Sollte für jeden physikalischen Standort Local optimiert werden?
Aber selbstverständlich ja! Wenn ein Unternehmen nur für die Hauptfiliale Local optimiert, werden alle anderen Nebenfilialen entweder gar nicht oder – wenn Google diese Standorte zufällig selbst erkannt hat – deutlich schlechter im Local-Bereich gewertet. Somit steht die Konkurrenz weiter oben, und das kostet dem Unternehmen Kunden und viel Geld.
Schauen wir uns dazu fünf Fallbeispiele – auch aus der Praxis – an. Wie man Local gut optimiert… und wie man Local nicht gut umsetzt.
1. Fehler: Nur ein Standort wird Local optimiert
Das Fatal-Error-Szenario. Eine regionale Bäckerei-Kette optimiert Local nur auf die Hauptzentrale. Also den Standort, wo die Brötchen tatsächlich gebacken werden. Wenn ich auf dem Smartphone in einer fremden Stadt aber nach „Bäckerei <ORT>“ suche, will ich nicht die Hauptfiliale finden. Ich will die Standorte von Filialen finden, die in meiner Umgebung sind.
Also: Für jede einzelne Filiale – auch wenn sie nur beiläufig in einem Supermarkt vertreten ist – einen eigenen Local-Eintrag erstellen!
UPDATE: Seit Google die Google+ Seiten und Local-Einträge weitgehend im neuen Format „My Business“ verschmolzen hat, sind mehrere Google+ Seiten für mehrere Standorte nicht mehr notwendig. Stattdessen lassen sich mit einer Google+ Seite nun alle Standorte verwalten.
Das ist ziemlich cool, denn es vereinfacht die Handhabung mehrerer Standorte ungemein.
Mehrere Standorte mit Google+ My Business Locations verwalten
- Rufe dazu auf Google+ My Business folgende Seite auf: https://www.google.com/local/manage/
- Akzeptiere beim ersten Versuch die Nutzungsbedingungen
- Nun kannst du im linken Menü auf „Standort hinzufügen“ klicken. Ergänze nun das Formular mit möglichst vielen Informationen zu deinem lokalen Standort.
- Bei „Startseite“ sollte die Unterseite verlinkt werden, auf den der Lokaltreffer am besten hinzielen soll. Wie ich im Punkt 2 anmerken werde, sollte das die lokale Unterseite sein, auf der sich mindestens alle Kontaktadressen, Öffnungszeiten und Ansprechpartner zu diesem lokalen Standort befinden. Nur die Startseite selbst zu verlinken macht nicht so viel Sinn, aber dazu komme ich jetzt.
2. Fehler: Es wird immer die Startseite verlinkt
Nehmen wir an, ich habe eine Panne mit meinem Fahrzeug und suche deswegen mit meinem Smartphone nach → KFZ Offenburg. Was ich jetzt brauche ist nicht nur die nächste Werkstatt, sondern auch Infos zu den Öffnungszeiten, Notfalldiensten und Kontaktadressen.
Negativbeispiel: Pitstop
Wie man es nicht machen sollte, zeigt Pitstop. Auf meinem Smartphone wie auch auf dem Desktop-PC werde ich beim Klick auf den Local-Eintrag umgehend auf die Startseite des Unternehmens verwiesen. Und dort darf ich mich dann durchkämpfen, um die passende Filiale zu finden. Userfreundlich? Fehlanzeige.
Positivbeispiel: A.T.U.
A.T.U. hat es richtig gemacht und für jeden Standort sowohl einen eigenen Local-Eintrag auf Google+ als auch eine eigene Unterseite zu dieser Filiale auf ihrer Website erstellt. Mit einem Klick auf das Suchergebnis lande ich direkt auf der Unterseite, auf der ich alle Informationen zur Filiale finde: Öffnungszeiten, Ansprechpartner, Kontakt und Anfahrt. Das ist userfreundlich!
Deswegen: Immer auch eine lokale Unterseite auf der eigenen Website für jeden Standort erstellen – und diesen auch im Google+ Local-Eintrag verlinken. Nicht die Startseite!
3. Fehler: Unaussagekräftiger Title des Local-Eintrags
Auch wenn ein Unternehmen beispielsweise nur den Namen des Gründers trägt, so ist dieser im Local-Block relativ unaussagekräftig. Auf einem Smartphone in einer fremden Stadt benötige ich Infos gegebenfalls sehr schnell. Und da werde ich im Zweifel auf das erste Ergebnis klicken, das mir auch wirklich sagt, um was es sich bei dem Eintrag handelt.
Auch wenn beispielsweise → Rainer Rath die Werkstatt meines Vertrauens in Calw ist, so ist der Title des Local-Eintrags deutlich ausbaufähig (Suche nach → Werkstatt Calw):
Weil wenn ich – als Nicht-Calwer mit einer Panne – nach einer Werkstatt in Calw suche, suche ich keine Namen. Sondern eine Werkstatt, die mein Auto reparieren kann. Jetzt sofort. Besser wäre an dieser Stelle ein Title wie dieser hier:
Dies gilt natürlich auch für jeden Google+ Local Eintrag mit multiplen Standorten. Hier sollten nicht nur der Name des Unternehmens wiederholt, sondern durch denn jeweiligen Standort (Ort, Stadt) ergänzt werden. Zum Beispiel A.T.U. Offenburg, A.T.U. Stuttgart usw. (An der Stelle: Ja, das ist laut John Müller erlaubt (Ein zusätzlicher Begriff ist erlaubt laut Session auf der SMX München 2014))
4. Fehler: Unvollständig optimierte Local-Einträge bei Google+
Was mich echt nervt ist, wenn ich Local-Einträge auf dem Smartphone sehe… und diese sind nicht vollständig gepflegt. Bilder vom Team vor Ort sind Pflicht. Die Telefonnummer dieser Filiale bzw. dieses Standortes sind Pflicht (nicht die Nummer der Hauptfiliale). Die Öffnungszeiten des Standorts sind unabdingbare Pflicht.
Damit ich – zum Beispiel bei der mobilen Suche – sofort auf den Knopf [Anrufen] drücken kann, ohne die Website selbst gesehen zu haben. Oder weiß, ob jetzt noch jemand in der Filiale ist, oder eben nicht. Oder ob mir „die Gestalten suspekt sind“… oder nicht.
Also: Immer jeden Google+ Local Eintrag bzw. jede My Business Location komplett ausfüllen.
5. Fehler: Responsive Design und Responsive Content für Unternehmensseiten
Was selbst A.T.U. noch nicht umgesetzt hat: → Responsive Content und Responsive Design. Zumindest letzteres sollte auf Smartphones unbedingt vorhanden sein.
Stattdessen werde ich beispielsweise bei A.T.U. auf die mobile Version der Website per Weiterleitung geführt – aber auch hier wieder nur auf die Startseite. Das hilft mir unterwegs aber leider nicht weiter. Ich will die Unterseite, auf der alle Details zu dieser Filiale stehen, und zwar zugeschnitten auf mein Mobile Device!
Deshalb: Kompaktes Design und kompakte Inhalte auf mobilen Endgeräten. Für jeden Standort. So kriegt ihr mich auch als Kunden, wenn ich mal eine Panne haben sollte.
Fazit: Google Places für jeden Standort einsetzen – und zwar richtig!
Diese 5 Punkte sollten Grund genug sein, um euer Local SEO nochmal zu überdenken, wenn ihr nur einen Standort für mehrere Filialen optimiert. Local SEO ist eines der wichtigsten Elemente eines guten Online Marketings für jede Firma, die nicht ausschließlich vom Internet alleine lebt. Also geht raus und optimiert für jede Filiale, für jeden physikalischen Standort einen Eintrag im Google+ My Business Locations – und auf eurer Website. 🙂
Hallo Pascal,
erstmal Glückwunsch zu Deinem absoluten lesenswerten Blog. Bin draufgestoßen, nachdem ich einen Kunden habe, der seine Standorte über Places (My Business) nun optimieren möchte. Deine Erklärung ist schon nachvollziehbar, jedoch, um z. B. 10 weitere Standorte einzutragen (Pflegedienst, der zu seinem hauptsitz noch weitere Standorte hat) wird mir erklärt, dass man dies über die „Bulk-Standortverwaltung“ machen soll, also Excel-Import. Wie siehst Du das? Praktischer ist doch für jeden Standort eine eigene Places-Schaltung, oder?
lg Michael
Hallo Michael,
danke für die netten Worte. =)
Seit Google die Seiten auf My Business umgestellt hat, ist es dort einfacher, mehrere Standorte mit einem Account zu verwalten. Du findest es hier: https://www.google.com/local/manage/
Das bedeutet auch, dass dieser Artikel leider schon wieder veraltet war. (Gott, das geht immer so schnell…) Habe ihn gerade aktualisiert, sodass er mit My Business Locations wieder gut zusammenpasst… Auf jeden Fall Danke für den Hinweis. =)
Schöne Grüße
Pascal
Schöner Artikel, der sich endlich mal kompetent der Standort Frage bei Google Business annimmt. Leider kommt man hier bei den ganzen Änderungen kaum mehr mit, wenn man kein Spezialist für Local SEO ist.
Auf jeden Fall sehr hilfreich, danke