Suchmaschinenoptimierung: Besucher analysieren mit WordPress.com Stats und Google Analytics

Als einen der letzten Punkte des Bereichs Suchmaschinenoptimierung wollen wir natürlich auch feststellen und festhalten, ob sich die Optimierungsmaßnahmen positiv auswirken. Aber ganz gleich ob man SEO einsetzt oder nicht ist es immer interessant zu wissen, woher die Leser stammen, mit welchen Suchwörtern sie gegoogelt haben und und und…

Deshalb schauen wir uns zwei Analysetools an, welche die Besucher tracken, also registrieren. Darunter ist das WordPress Plugin WordPress.com Stats und das kostenlose Onlinetool Google Analytics.

WordPress.com Stats – Analyse direkt im WordPress-Bereich

Dieses Tool ist ein Plugin für WordPress und nur auf dessen System nutzbar. Wenn du ein anderes Content Management System nutzt, schau dir weiter unten Google Analytics an.

WordPress.com Stats - Statistiktool für WordPress

WordPress.com Stats – Statistiktool für WordPress. Screenshot.

Das Plugin WordPress.com Stats hatte ich bereits im Bereich der nützlichen Plugins vorgestellt. Mit diesem Plugin können wir ganz leicht Analysen fahren, wann welche Besucher über welche Suchbegriffe von Google gekommen sind oder wieviele Personen von welcher verlinkenden Webseite stammen. Das Plugin ist extrem einfach zu handhaben und sehr übersichtlich.

Vorteile im Überblick:

  • Sehr schnelle Analysen
    Ergebnisse und Auswertungen sind selten älter als 15 Minuten
  • Sehr genaue Analysen
    Das Plugin zeigt an,

    • wieviele Personen auf einem Artikel / einer Seite waren
    • wieviele Personen Suchwörter in Suchmaschinen benutzt haben – und welche
    • wieviele Personen von fremden Webseite über einen Link gekommen sind
  • Sehr übersichtliche Analysen
    das Ganze wird übersichtlich in Tages-, Wochen-, Monats-, Quartals- und Monatscharts dargestellt
  • WordPress-integriertes System
    kann direkt aus dem Dashboard aufgerufen werden
  • Administratoren und Redakteure werden nicht mitgezählt

Die Nachteile:

  • Man benötigt einen API-Schlüssel, den man aber kostenlos anfordern kann
  • In Deutschland sollte man zusätzlich das Plugin DoNotTrack installieren, damit datenschutzrechtlich keine Daten an Dritte weitergegeben werden
  • Keine Export-Funktion

WordPress.com Stats installieren + API Schlüssel generieren

Zunächst muss man das Plugin installieren. Dazu suchen wir einfach im Administrationsbereich unter Plugins → Installieren nach „WordPress.com Stats“ und installieren und aktivieren es einfach. Die Installation muss ich hoffentlich nicht mehr erklären 😉 , mehr Hilfe dazu im Forum. Alternativ kann man sich das Plugin auch von der offiziellen WordPress-Seite downloaden.

Nach der Installation fragt WordPress sofort nach dem API Schlüssel. Klicken wir also auf den Link im Hinweis:

Wordpress.com Stats Api Key

Screenshot: nextlevelSEO.de / Pascal Horn

TIPP: Wenn ihr bereits das Plugin Akismet zur Spamabwehr nutzt, könnt ihr genau diesen API Key für WordPress.com Stats benutzen. Das ist sogar noch sehr viel einfacher und ihr habt gleichzeitig ein Antispam-Plugin installiert. 😉 ( → Akismet API Key generieren)

Andernfalls müssen wir auf  Get your key here klicken. Auf dieser Seite – eben wordpress.com – müssen wir uns nun registrieren um den API Schlüssel erhalten.

Bei WordPress.com registrieren

Bei WordPress.com registrieren. Screenshot: nextlevelSEO.de

Bei der Registrierung werden wir sofort gefragt, ob wir ein wordpress.com Blog aufsetzen möchten. Das wollen und brauchen wir ja nicht, denn wir arbeiten ja bereits an einem WordPress-System. Klicke also auf den Link signup for just a username. Anschließend registriert ihr euch normal (Profil müssen wir nicht ausfüllen, lediglich die Registrierung mit der von WordPress.com erhaltenen E-Mail bestätigen).

Nach der Registrierung und Bestätigung müssen wir wieder zurück auf die API-Key-Seite, also auf die Seite, auf der uns gesagt wurde, dass wir uns registrieren sollen. Hier wird uns jetzt, wenn wir praktisch eingeloggt sind, der API-Schlüssel ausgegeben. Den jetzt kopieren und im Dashboard einfach einfügen und abspeichern.

Zack, fertig. Nun erhaltet ihr im Administrationsbereich unter Dashboard → Stats aktuelle Auswertungen über eure Leser.

WordPress.com Stats und Datenschutz: Plugin ist rechtswidrig

Da das Plugin hauptsächlich für den US-amerikanischen Markt ausgelegt ist, stellt es uns in Deutschland und der europäischen Union vor datenschutzrechtliche Probleme. Denn die Daten werden nicht nur in die USA, sondern dort auch an große Vermartungsfirmen weitergegeben. Somit kann man empfindlich abgemahnt werden, wenn man nicht ein paar weitere Vorkehrungen trifft.

Um jetzt also sicher zu gehen, dass ihr nicht gegen die deutschen (und europäischen) Datenschutzbestimmungen verstoßt, müsst ihr noch das Plugin WP DoNotTrack installieren. Dieses Plugin unterbindet auf technischer Ebene die Weitergabe an Dritte. Außerdem sollte man sein Impressum bzw. seine Datenschutzerklärungen durch einen Hinweis des Einsatzes von WordPress.com Stats erweitern; eine geeignete Vorlage dazu bietet der Blogeintrag der Rechtsanwaltskanzlei Schwenke.

Besucherauswertungen mit Google Analytics

Google Analytics Dashboard.

Google Analytics Dashboard. Screenshot: nextlevelSEO.de

Google Analytics ist ein Google-Dienst, mit dem man ebenfalls sehr gute Besucherstatistiken mit seiner Website durchführen kann. Der Dienst ist kostenfrei und sicherer als WordPress.com Stats, allerdings muss man auch hier eingreifen, um das System völlig rechtssicher zu machen. Gehen wir mal kurz auf die Vor- und Nachteile ein:

Vorteile von Google Analytics:

  • Umfassende Analyse aller Besucher
  • Sehr gute Filterungen, unter anderem nach
    • Herkunft (Suchwörter, vorher besuchte Websites, Referer)
    • Lokalität (aus welcher Stadt, aus welchem Land kamen die Besucher her)
    • Technische Analysen (Bildschrimauflösung, Browser, Betriebssysteme der Besucher)
  • Leichte Bedienung, verständliche und einfache Grafiken

Nachteile von Google Analytics:

  • Nur nach manuellem Umbau des Codes rechtssicher
  • Trackt auch Administratoren und Redakteure (und verwischt so die realen Besucherzahlen)
  • Daten sind erst am nächsten Tag brauchbar / keine „sofortige“ Analyse
  • Google Konto erforderlich

1. Schritt: Google Analytics Konto einrichten

Google Analytics Konten verwalten

Google Analytics – Kontoverwaltung. Screenshot: nextlevelSEO.de

Um nun ein Google Analytics Konto einrichten zu können, besuchen wir die offizielle Analytics-Seite. Unter dem Verwalten-Button oben rechts erhalten wir die Möglichkeit, ein neues Konto anzulegen.

Beim Klick auf + Neues Konto können wir nun einen Namen für das Konto anlegen. Hier sollte der Projektname bzw. der Name der Nachrichtenplattform eingetragen werden, ebenso anschließend die Webadresse und die Zeitzone gewählt werden. Als Branche legen wir in unserem Fall Medien und Unterhaltung fest.

Ob man Google und anderen die Datenfreigabe (unter Datenfreigabeeinstellungen) überlässt muss man für sich selbst abwägen. Ich persönlich deaktiviere sie immer. Anschließend müssen wir nur noch die Nutzungsbedingungen (im Land Deutschland natürlich) akzeptieren.

2. Schritt: Tracking Code anpassen und in die Website einbetten

Auf der folgenden Seite finden wir zwei Optionen vor.

Was möchten Sie analysieren?

Lass die Option auf „Eine einzelne Domain“, wenn du nur eine Domain ohne Subdomains verwendest. Ansonsten passe diese Option einfach an.

Fügen Sie diesen Code auf ihrer Website ein.

Kopiere den Tracking-Code und kopiere ihn zunächst in ein Zwischeneditor (nicht MS Word!). Denn im Tracking Code müssen wir ein paar Anpassungen vornehmen, um die IP-Adressen der Besucher zu anonymisieren damit wir Google Analytics in Deutschland rechtssicher nutzen können.

Baue dann den rot markierten Zusatzcode in deinen Trackingcode ein (an die richtige Stelle versteht sich).

<script type="text/javascript">

var _gaq = _gaq || [];
_gaq.push(['_setAccount', 'UA-12345678-1']);
_gaq.push (['_gat._anonymizeIp']);
_gaq.push(['_trackPageview']);

(function() {
var ga = document.createElement('script'); ga.type = 'text/javascript'; ga.async = true;
ga.src = ('https:' == document.location.protocol ? 'https://ssl' : 'http://www') + '.google-analytics.com/ga.js';
var s = document.getElementsByTagName('script')[0]; s.parentNode.insertBefore(ga, s);
})();

</script>

So können wir den Code jetzt direkt ins Template/Theme einbauen. Im Falle von WordPress und vielen anderen Content Management Systemen empfiehlt sich das jeweils im Footer einer Seite, kurz vor dem abschließendem </body>, also ganz zum Schluss.

Pfad bei WordPress: /wp-content/themes/<Dein Themeordner>/footer.php

Und abspeichern und hochladen nicht vergessen. 😉

Weitere datenschutzrechtliche Tipps zu Google Analytics

In einem Blogpost gehe ich noch auf drei weitere Schritte ein, wie man sich vor Abmahnungen schützen kann und auf jeden Fall sollte:

Trackingtool-Alternative: Piwik

Wer Google Analytics nicht vertraut oder anderweitig eigene Auswertungen fahren möchte, der kann sich einmal das Trackingtool Piwik ansehen. Piwik ist eine Software, die lokal auf dem Server oder dem Webhost installiert wird. Die Auswertungen sind sehr umfangreich und gleichen in etwa dem, was Google Analytics anbietet. Da die Daten in einer eigenen Datenbank abgelegt werden, werden hier überhaupt keine Daten an Dritte weitergegeben. Eine echte Alternative.


Nach dem großen Bereich der Suchmaschinenoptimierung schauen wir jetzt auf ein neues Feld – der Social Media Optimierung. Auf gehts zu Facebook, Twitter und Google+. 😉

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